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Assistenzsysteme erklärt: Sicherer fahren – Fahrzeugzentrum Wesemann

Die unsichtbaren Helfer an Bord: Mehr als nur Komfort

Moderne Autos sind vollgepackt mit Technologie, die uns das Fahren erleichtern und vor allem sicherer machen soll. Die Rede ist von Fahrerassistenzsystemen (FAS). Was einst mit dem Antiblockiersystem (ABS) begann, hat sich zu einem komplexen Netzwerk aus Sensoren, Kameras und Steuergeräten entwickelt, die den Fahrer in den unterschiedlichsten Situationen unterstützen. Sie können helfen, Unfälle zu vermeiden, deren Folgen zu mildern und tragen erheblich zum Fahrkomfort bei. Doch welche Systeme gibt es eigentlich, wie funktionieren sie und wo liegen ihre Grenzen? Als Ihre kompetente KFZ-Meisterwerkstatt in Farsleben, das Fahrzeugzentrum Wesemann, bringen wir Licht ins Dunkel der Assistenzsysteme.

Warum gibt es Fahrerassistenzsysteme?

Die Entwicklung von FAS verfolgt primär drei Ziele:

  1. Unfallvermeidung: Systeme wie der Notbremsassistent oder ESP sollen kritische Situationen erkennen und durch aktive Eingriffe helfen, Kollisionen zu verhindern.
  2. Minderung von Unfallfolgen: Auch wenn ein Unfall nicht mehr vermeidbar ist, können bestimmte Systeme dazu beitragen, die Schwere der Kollision zu reduzieren.
  3. Fahrerentlastung und Komfort: Systeme wie der adaptive Tempomat oder der Parkassistent nehmen dem Fahrer Routineaufgaben ab und sorgen für entspannteres Fahren, besonders auf langen Strecken oder im Stadtverkehr.

Letztendlich tragen sie alle dazu bei, die Vision vom unfallfreien Fahren Schritt für Schritt näher zu bringen.

Ein Überblick über wichtige Assistenzsysteme

Die Vielfalt an Assistenzsystemen ist groß und die Bezeichnungen variieren je nach Hersteller. Hier ein Überblick über einige der gängigsten Helfer:

Antiblockiersystem (ABS): Der Klassiker

Funktion: Verhindert bei einer Vollbremsung das Blockieren der Räder. Sensoren messen die Raddrehzahl und die Steuerelektronik reduziert kurzzeitig den Bremsdruck an einzelnen Rädern, wenn Blockiergefahr besteht. Nutzen: Das Fahrzeug bleibt auch bei starkem Bremsen lenkbar, der Bremsweg wird auf den meisten Untergründen verkürzt.

Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP / ESC): Der Schleuderschutz

Funktion: Erkennt, wenn das Fahrzeug auszubrechen droht (Schleudergefahr). Es greift durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder und ggf. Reduzierung der Motorleistung ein, um das Auto zu stabilisieren. Nutzen: Hilft, das Fahrzeug in kritischen Situationen (z.B. zu schnelles Kurvenfahren, plötzliche Ausweichmanöver) unter Kontrolle zu halten.

Notbremsassistent (AEB / BAS): Automatische Hilfe in Notsituationen

Funktion: Überwacht mittels Sensoren (Radar, Kamera, Lidar) den Bereich vor dem Fahrzeug. Erkennt es eine drohende Kollision mit einem anderen Fahrzeug, einem Fußgänger oder Radfahrer, warnt es den Fahrer optisch und/oder akustisch. Reagiert der Fahrer nicht oder zu schwach, unterstützt das System die Bremsung (BAS – Bremsassistent) oder leitet selbstständig eine Notbremsung ein (AEB – Autonomous Emergency Braking). Nutzen: Kann Auffahrunfälle verhindern oder deren Schwere deutlich reduzieren.

Spurhalteassistent (LDW / LKA): Warnung oder Korrektur

Funktion: Eine Kamera erkennt die Fahrbahnmarkierungen. Droht das Fahrzeug unbeabsichtigt (ohne Blinken) die Spur zu verlassen, warnt das System (LDW – Lane Departure Warning) z.B. durch Vibration im Lenkrad. Aktive Systeme (LKA – Lane Keeping Assist) können zusätzlich durch sanfte Lenkimpulse gegensteuern. Nutzen: Hilft gegen unbeabsichtigtes Abkommen von der Fahrbahn, z.B. durch Unachtsamkeit oder Müdigkeit.

Toter-Winkel-Warner (BSM / BLIS): Schulterblick-Unterstützung

Funktion: Sensoren (meist Radar) überwachen den Bereich schräg hinter und neben dem Fahrzeug. Befindet sich ein anderes Fahrzeug im toten Winkel, wird der Fahrer gewarnt, oft durch ein Leuchtsymbol im Außenspiegel. Nutzen: Erhöht die Sicherheit beim Spurwechsel.

Adaptiver Tempomat (ACC): Abstand halten leicht gemacht

Funktion: Hält nicht nur eine vorgewählte Geschwindigkeit (wie ein normaler Tempomat), sondern passt diese auch automatisch an den vorausfahrenden Verkehr an, indem es selbstständig bremst und beschleunigt, um einen definierten Abstand zu halten. Oft kombiniert mit Stauassistenten. Nutzen: Deutliche Komfortsteigerung auf Autobahnen und im Kolonnenverkehr.

Verkehrszeichenerkennung

Funktion: Eine Kamera erkennt Verkehrszeichen (z.B. Tempolimits, Überholverbote) und zeigt diese im Kombiinstrument oder Head-up-Display an. Manche Systeme können die Geschwindigkeit auch direkt an den Tempomaten übergeben. Nutzen: Hilft, Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht zu übersehen.

Müdigkeitserkennung (Aufmerksamkeitsassistent)

Funktion: Analysiert über einen längeren Zeitraum das Lenkverhalten des Fahrers und andere Parameter. Erkennt es typische Anzeichen von nachlassender Konzentration oder Müdigkeit, empfiehlt es eine Pause. Nutzen: Soll Sekundenschlaf vorbeugen.

Assistenzsysteme nach Funktion (Beispiele)

Man kann FAS grob einteilen:

Brems-/Sicherheitssysteme:

  • ABS, ESP
  • Notbremsassistent (AEB, BAS)

Spurhalte-/Lenkassistenten:

  • Spurhalteassistent (LDW, LKA)
  • (Teilweise: Parkassistenten)

Sicht- & Warnsysteme:

  • Toter-Winkel-Warner (BSM)
  • Verkehrszeichenerkennung
  • Müdigkeitserkennung
  • (Fernlichtassistent)

Komfortsysteme:

  • Adaptiver Tempomat (ACC)
  • Parkassistenten

Grenzen der Assistenzsysteme: Der Fahrer bleibt verantwortlich!

So hilfreich Assistenzsysteme auch sind, sie haben Grenzen und dürfen nicht missverstanden werden. Es handelt sich nicht um autonome Fahrsysteme! Der Fahrer trägt jederzeit die volle Verantwortung für das Führen des Fahrzeugs.

  • Abhängigkeit von Sensoren: Bei starkem Regen, Schnee, Nebel, Schmutz oder Gegenlicht können Kameras und Sensoren in ihrer Funktion eingeschränkt sein.
  • Klare Markierungen nötig: Spurhalteassistenten benötigen gut sichtbare Fahrbahnmarkierungen.
  • Systemgrenzen: Nicht jedes System erkennt jede Gefahr in jeder Situation.
  • Aufmerksamkeit erforderlich: Der Fahrer muss immer bereit sein, selbst einzugreifen und darf sich nicht blind auf die Technik verlassen. Die Nutzung von FAS entbindet nicht von der Pflicht zur Beachtung der StVO.

Weiterführende Informationen zu Funktion und Grenzen von FAS bietet z.B. der ADAC.

Wartung und Kalibrierung: Wenn die Helfer Hilfe brauchen

Damit Fahrerassistenzsysteme zuverlässig funktionieren, müssen ihre Sensoren (Kameras, Radar) exakt ausgerichtet sein. Nach bestimmten Reparaturen oder Ereignissen ist daher eine professionelle Kalibrierung notwendig:

  • Nach einem Scheibenwechsel: Viele Kameras für Spurhalte-, Notbrems- oder Verkehrszeichenerkennungssysteme sind an der Windschutzscheibe montiert.
  • Nach einer Unfallinstandsetzung: Besonders wenn Karosserieteile im Bereich von Sensoren (Stoßfänger, Kühlergrill) betroffen waren.
  • Nach Arbeiten am Fahrwerk: Eine Veränderung der Fahrzeughöhe oder -ausrichtung (z.B. durch neue Federn oder Achsvermessung) kann eine Kalibrierung der Sensoren erfordern.
  • Wenn eine Fehlermeldung im Display erscheint.

Eine fehlende oder fehlerhafte Kalibrierung kann dazu führen, dass die Systeme nicht korrekt funktionieren oder sogar komplett ausfallen! Im Fahrzeugzentrum Wesemann verfügen wir über das nötige Know-how und die technische Ausstattung, um Sie auch bei Fragen zur Kalibrierung Ihrer Assistenzsysteme zu beraten und entsprechende Services durchzuführen oder zu vermitteln.

Wichtig nach Reparaturen: Kalibrierung!

Denken Sie daran: Nach einem Austausch der Windschutzscheibe, Reparaturen an Stoßfängern oder Fahrwerksänderungen ist oft eine Neukalibrierung der Kameras und Sensoren Ihrer Fahrerassistenzsysteme notwendig, um deren korrekte Funktion sicherzustellen.

Fazit: Ein Plus an Sicherheit und Komfort – Wenn man sie versteht

Moderne Fahrerassistenzsysteme leisten einen wertvollen Beitrag zur Verkehrssicherheit und zum Fahrkomfort. Sie können helfen, kritische Situationen zu entschärfen und den Fahrer zu entlasten. Wichtig ist jedoch, ihre Funktionsweise und ihre Grenzen zu kennen und sich bewusst zu sein, dass die Verantwortung immer beim Fahrer liegt. Eine korrekte Wartung und gegebenenfalls Kalibrierung sind zudem entscheidend für ihre Zuverlässigkeit.

Fragen zu Assistenzsystemen oder Kalibrierung?

Unsere Experten im Fahrzeugzentrum Wesemann in Farsleben beraten Sie gerne zu den Systemen in Ihrem Fahrzeug und zur Notwendigkeit einer Kalibrierung nach Reparaturen.

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